Das Werler Stadtmuseum ist im denkmalgeschützten Haus Rykenberg untergebracht. Dieses Gebäude liegt mitten im Herzen der historischen Altstadt und trägt den Namen seiner ursprünglichen Eigentümerfamilie. In Teilen stammt es noch aus dem 14. Jahrhundert. Es wurde später baulich erweitert. Beim heutigen Museum (seit 1962) handelt es sich um ein so genanntes Burgmannenhaus. Später lebten hier wohlhabende Erbsälzerfamilien, die durch die Gewinnung des „Weißen Goldes“ zu Wohlstand geraten waren. Das wichtigste Exponat ist das Haus selbst. Steinerne und hölzerne Fußböden, das geschichtsträchtige Kaminzimmer, die Spitzbogenfenster und die hohen Decken sorgen für eine einzigartige Atmosphäre und ein nicht minder ansprechendes Ambiente. Über sechs Jahrzehnte ist die Sammlung des Museums stetig gewachsen und präsentiert sich heute sehr vielfältig. Ein Stadtmodell gewährt Einblicke in das Werl des 17. Jahrhunderts. Es zeigt die Wallfahrtsstadt inmitten der einstigen Stadtmauer und animieren zum intensiven Beobachten. Archäologische Funde laden zu einer „Zeitreise“ bis in die Zeit um 4000 vor Christus ein. Ein Schwerpunkt der Exponate liegt beim Thema Salz – von der Frühgeschichte der ersten Siedler vor Ort bis zur Errichtung des Solbades und heutigen Kurparks im 19. Jahrhundert. Auch der traditionellen Marienwallfahrt wird im Museum sprichwörtlich viel Raum gegeben. Sakrale Kunstwerke, Votivgaben und der Nachbau eines Devotionalienstandes zählen zur Sammlung. Zwei Künstlern mit Werler Wurzeln sind eigene Räume gewidmet. Der Maler Heinrich von Rustige (1810 – 1900), der in Werl geboren und aufgewachsen ist, hat sich bis ins hohe Alter der Genre- und Historienmalerei verbunden gefühlt. Das Museum birgt die größte Sammlung an Ölgemälden des Künstlers. Die reizvollen Landschaften, Portraits und teilweise sehr humorvollen Szenen aus dem Alltag der Menschen von anno dazumal lassen den Betrachter viele Details entdecken. Werler Motive und solche der Soester Börde sind es im Fall von Hans Sponnier (1889 – 1970). Der Zeichner und Grafiker war sehr aktiv und hat viele reizvolle Winkel in seinen Werken verewigt.