Werl ist schon seit Jahrhunderten bekannt für den Salzabbau.
Bereits 1246 erhielten die „Erbsälzer“ das Recht, in Werl Salz gewinnen zu dürfen. Über die Jahrhunderte waren mehr als 40 Familien Mitglieder der Erbsälzer. Erst nach dem ersten Weltkrieg, im Jahr 1919, musste die Salzproduktion in Werl eingestellt werden. Aber die Tradition des Salzsiedens prägt die Stadt bis heute und viele Ort zeugen von dieser Geschichte. Macht euch auf den Weg und begebt euch auf die Spuren des „weißen Golds“ und der Erbsälzer in Werl.
Unsere Tour beginnt auf dem Marktplatz mitten im Zentrum der Altstadt. Die Werler Stadtquellen sprudeln hier – sie machen die große Bedeutung der Süß- und Salzwasserquellen für die Stadt und die damalige Salzgewinnung sichtbar. Bei genauerer Betrachtung erkennt ihr den Umriss des historischen Stadtkerns von Werl – die Fontänen zeigen die Standorte der historischen Quellen und Wasserstellen Und nebenan stehen Informationstafeln, die viel über die Werler Salzgeschichte verraten. Habt ihr sie entdeckt?
Weiter geht’s zum Städtischen Museum. Hierfür lauft ihr am besten durch die Fußgängerzone in der Steinerstraße entlang und biegt rechts ab in die Straße „Am Rykenberg“. Zahlreiche Objekte aus der damaligen Zeit sind in diesem historischen Gebäude ausgestellt. Eine Gemäldegalerie der Erbsälzer, alte Steinwerkzeuge und Geräte zum Salzsieden sowie eine Ausstellung zur Salzgewinnung mit Hilfe von Salinen geben vielseitige Eindrücke in die vergangene Zeit. Werft bei eurer Tour gerne einen Blick in das Museum.
Unsere nächste Station ist die Propsteikirche „St. Walburga“. Zu ihr gelangt ihr hinter dem Städtischen Museum nach rechts in die Schulstraße. Die alte Kirche aus dem 14. Jahrhundert besitzt mit 62 Metern die höchste Kirchturmspitze in unserer Stadt. In der Kirche können wir weitere Spuren der Erbsälzer entdecken. Hier steht ein besonderer Altar, der an die verschiedenen Erbsälzerfamilien aus Werl erinnert. Denn in den Altar sind die Wappen der früheren Erbsälzerfamilien integriert. Habt ihr sie entdeckt?
Von der Kirche geht ihr wieder zurück in Richtung Marktplatz und biegt links ab in die Marktstraße. Den Kreisel überquert ihr und folgt der Spitalgasse bis zum Kurpark. Hier sind gleich mehrere Relikte aus der Zeit der Salzgewinnung zu entdecken. Mitten im Kurpark zeugt das Gradierwerk von der Geschichte des Salzsiedens. Früher standen an dieser Stelle sogar drei große Gradierwerke. In der Siederhütte, die ihr ebenfalls im Kurpark findet, wurde damals das Salz in Säcke abgepackt und gewogen. Zwischen dem Gradierwerk und der Siederhütte verläuft der Salzbach. Mit ihm hatten die Erbsälzer früher große Pläne: Sie wollten den kleinen Bach vergrößern, zum Kanal machen und dann das Salz über Schiffe weitertransportieren. Dies hat damals nicht funktioniert – dafür können sich heute besonders Familien mit Kindern an dem im Jahr 2014 renaturierten Salzbach erfreuen. Wie wäre es mit einer kleinen Pause, hier in der grünen Idylle des Kurparks.
Bereit für unsere letzte Station? Dann verlasst den Kurpark in Richtung des Restaurants Wiener Hof und überquert die Ampel in Richtung der Fußgängerzone. Lauft die Fußgängerzone entlang und biegt links ab in die „Melsterstraße“. Hier befindet sich das „Haus Wiemer„. Von 1800 bis 1876 wohnte hier die berühmte Erbsälzerfamilie von Lilien. In dieser Straße befindet sich auch die Skulptur „Tanzende Mädchen“ von Berhnhard Kleinhans. Seit 1988 erinnert sie daran, dass die Erbsälzer auch gerne mal das Tanzbein geschwungen haben.
In der Melsterstraße am Haus Wiemer endet unsere Tour. Seid ihr den Spuren der Erbsälzer bis hierhin gefolgt? Dann wisst ihr doch bestimmt alle Antworten auf unser Quiz am Ende dieser Seite!